Bibel
LESEN!
Tipps
und Anregungen für Anfänger und Fortgeschrittene
Die Bibel will gelesen (und gelebt) werden. Doch so mancher
hat diesen Versuch schon gestartet und nach kurzer Zeit wieder aufgegeben.
Wo soll man denn anfangen? Ganz vorne? Das 1. Buch Mose und
das 2. Buch Mose – okay, aber dann wird das Ganze doch ein wenig
undurchschaubar ... Und überhaupt diese Sprache ... Kann man das nicht auch
etwas „neuzeitlicher“ ausdrücken? Im Impressum steht womöglich „Luther
1912“ und die Lettern sind in Fraktur gedruckt? Keine Angst, es gibt
„lesbarere“ Ausgaben.
Sinnvoll
anfangen
Einen guten Einstieg ins Bibellesen bildet eines der
Evangelien im Neuen Testament, z.B. das Markusevangelium. Vielleicht ist es
ungewöhnlich in einem Buch im letzen Drittel zu beginnen, aber nützlich.
Lesevorschläge
für EinsteigerInnen
Aus dem Neuen Testament:
Markusevangelium und evtl.
die anderen Evangelien als Ergänzung
Apostelgeschichte
Philipperbrief
Aus dem Alten Testament:
1. Buch Mose
2. Buch Mose
1. + 2. Könige
1. + 2. Samuel
Jeremia
Jesaja
dazu einige Psalmen,
die Sprüche
Wie
finde ich was?
Die Bibel ist eine Bibliothek. Sie besteht (in der
evangelischen Ausgabe) aus 66 Büchern. Wenngleich das Ordnungsprinzip der
Bücher auf den ersten Blick chronologisch wirkt, wird dieses Prinzip häufig
durchbrochen. Und die Abfassung der Bücher ist jedenfalls nicht
ausschlaggebend für die Sortierung. Hinzu kommt, dass manche Bücher mehrere
Verfasser haben und von Redakteuren zu einem Ganzen zusammengestellt
wurden.
Das Alte
Testament
Geschichtsbücher
1.
Buch Mose
2.
Buch Mose
3.
Buch Mose
4.
Buch Mose
5.
Buch Mose
Josua
Richter
Rut
1.
Samuel
2.
Samuel
1.
Könige
2.
Könige
1.
Chronik
2.
Chronik
Esra
Nehemia
Ester
Lehrbücher und
Psalmen
Hiob
Psalmen
à Predigt zu den Psalmen
Sprüche
Salomos
Prediger Salomo
Hoheslied Salomos
Proheten
Jesaja
Jeremia
Klagelieder
Jeremias
Hesekiel
Daniel
Hosea
Joel
Amos
Obadja
Jona
Micha
Nahum
Habakuk
Zefanja
Haggai
Sacharja
Maleachi
|
Das Neue
Testament
Geschichtsbücher
Matthäusevangelium
Markusevangelium
Lukasevangelium
Johannesevangelium
Apostelgeschichte des
Johannes
Briefe
Römerbrief
1. Korintherbrief
2. Korinterhbrief
Galaterbrief
Epheserbrief
Philipperbrief
Kolosserbrief
1. Thessalonicherbrief
2. Thessalonicherbrief
1. Timotheusbrief
2. Timotheusbrief
Titusbrief
Philemonbrief
1. Petrusbrief
2. Petrusbrief
1. Johannesbrief
2. Johannesbrief
3. Johannesbrief
Hebräerbrief
Jakobusbrief
Judasbrief
Apokalypse
Offenbarung des
Johannes
|
Die
Apokryphen
Es handelt sich
hierbei um Schriften, die im Kanon der evangelischen Bibel nicht zwingend
auftauchen, in katholischen Bibeln aber enthalten sind. Man nennt sie auch
„zwischentestamentliche Schriften“. Sie
überspannen gewissermaßen die Zeit zwischen den jüngsten alttestamentlichen
Büchern und dem „Beginn der neuen Zeit“.
Zu nennen sind z.B.
das Buch Tobit, Jesus Sirach,
die Makkabäerbücher, u.a.
Übersetzungen
und Bibelausgaben
Nicht
als Leseausgabe geeignet aber künstlerisch sehr wertvoll – das Book of Kells,
eine alte Evangelienhandschrift aus Irland.
Luther-Übersetzung 1984
Die „klassische“ evangelische Bibelübersetzung, noch geprägt
von Luthers kräftiger Sprache. Bekannte Bibelzitate können wiedererkannt
werden, aber die Verständlichkeit leidet für Nicht-Insider.
Einheitsübersetzung
Zuverlässige und einigermaßen lesbare Übersetzung. Psalmen-
und NT-Übersetzung gehörten zu einem ökumenischen Projekt. Diese
Übersetzung wird in der katholischen Kirche verwendet und erscheint häufig
auch bei ökumenischen Anlässen.
Hoffnung für alle
Relativ freie, kommunikative Wiedergabe, manchmal leidet
darunter die Testgenauigkeit. Für Einsteiger aber eine sehr empfehlenswerte
Variante.
Die Gute Nachricht
Die am leichtesten verständliche Übersetzung. Im ganzen sinngetreu, sprachlich aber oft weit weg vom
Urtext. Für alle, denen die „Kirchensprache“ fremd ist.
Elberfelder Übersetzung
Genaue und wortgetreue Wiedergabe, dadurch teilweise
umständlich, holprig und schwer verständlich.
Buber (nur AT)
Eine Übersetzung, die nicht nur den Hauch der Originalsprache,
sondern auch eine original jüdische Sicht des AT vermittelt.
Das neue Testament und die
frühchristlichen Schriften
in der Übersetzung von Klaus Berger und Christiane Nord. Hier
sind viele interessante nicht-kanonisierte Schriften chronologisch
angeordnet verfügbar.
Bücher
zur Bibellektüre und Bibellesehilfen
·
Bibellexikon
·
Die ersten hundert Tage mit der Bibel
·
Losungen und Bibellesepläne
·
Material des Bibellesebundes
Bibellesen
in der Gruppe
Mehr Ohren hören mehr, mehr Augen sehen mehr. Die Bibel in
einer Gruppe zu lesen und sich über das Gelesene auszutauschen trägt zu
besserem Verständnis bei. Die Gruppe kann hierzu Material der Kirchen für
Bibel- und Hauskreise verwenden oder verschiedene Methoden anwenden. Eine
davon wird im Folgenden beschrieben.
Methoden
der Bibelarbeit
Bibel teilen ... in sieben Schritten
1. Einladen
Wir werden uns bewusst,
dass der Herr in unserer Mitte ist.
Wer möchte dies in einem
Gebet zum Ausdruck bringen?
2. Lesen
Wir schlagen in der
Heiligen Schrift das Buch/ das Evangelium/ den Brief ... auf.
Die Verse werden
vorgelesen.
3. Verweilen
Wir suchen nun Worte oder
kurze Sätze aus dem Text heraus und sprechen sie mehrmals laut und
betrachtend aus.
Dazwischen legen wir
Besinnungspausen ein.
(Danach:) Wer möchte den
Text noch einmal im Zusammenhang vorlesen?
4. Schweigen
Nun werde wir für ... Minuten ganz still und lassen in der
Stille Gott zu uns sprechen.
5. Austauschen
Wir tauschen uns darüber
aus, was unser Herz berührt hat.
Welches Wort hat uns
persönlich angesprochen?
(Danach gegebenenfalls:)
Ist uns in diesem Text ein Wort begegnet, das uns in den kommenden Wochen
als Wort des Lebens begleiten könnte?
6. Handeln
Wir sprechen jetzt über
eine Aufgaben, die sich unserer Gruppe als nächstes stellt. Wie weit sind
wir mit früheren Aufgaben? Welche neue Aufgabe stellt sich uns? Wer soll
was wann tun?
(Und gegebenenfalls:)
Welche Erfahrungen haben wir in den vergangenen Wochen mit unserem Wort des
Lebens gemacht?
7. Beten
Wir
beten miteinander. Alle sind eingeladen, ein freies Gebet zu sprechen.
(Danach:) Wir schließen mit einem Gebet oder Lied, das alle auswendig
können.
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