Trekking-Touren
in Norwegen
Sylan 2003
Die ganze Bildergalerie
Stugudalen – Nedalshytta – Græslihytta –
Roltdalen - Schulzhytta
Die Tour, wie ich sie
geplant hatte (siehe
hier), konnte ich wegen des meist
schlechten Wetters nicht durchführen.
Die Jahreszeit,
Mitte/Ende Juni hat sich zudem als zu früh erwiesen. Die Schneeschmelze
liegt noch nicht lang genug zurück, bzw. ist noch voll im Gange. Und das
heißt Wasser, Wasser, Wasser. Immer nasse Schuhe, und bei Regen ziemliche
Schwierigkeiten bei der Überquerung von Bächen.
1. Tag
Mit Bus und Bestelltaxi
ließ sich von Trondheim aus Væktarstua (606m) –www.væktarstua.no – gut
erreichen. Ich übernachtete im Anneks, hatte ein Zwei-Bett-Zimmer für mich
allein, ein eigenes Bad und die Gelegenheit, mich zum Aufenthalt in die
Stue zu begeben. Außer mir nur vier Hotelgäste. Ich erhielt einen
DNT-Rabatt und bezahlte zusammen mit einem opulenten Frühstück 170 NOK.
Ein lichter Abend
ermöglichte noch einen Ausflug in die nähere Umgebung (Ufer des Stugusjøen,
Hüttensiedlung, Friedhof und Kapelle).
Wenige Meter neben
meiner Unterkunft begann der Weg zur Nedalshytta.
2. Tag
Aufbruch bei
Sonnenschein, zunächst nach Vektarhaugen, wo es früher eine kleine
Selbstversorgerhütte gegeben hat. Schneefelder und schlechte Markierung
zeichneten die gesamt Tagesetappe aus. Ich verfehlte tatsächlich den Weg,
weil mitten in einem Schneefeld zwar ein Stab steckte, aber kein Schild,
der ausgetretenere Pfad war der falsche und führte zwar zu einer kleinen
Hütte, aber fernab des Weges.
Nachdem der Weg eine
Fahrstraße gequert hatte und zwischen dieser und dem See verlief, verliefen
sich auch die Wegspuren – Pfadfinderei! – sehr anstrengend. Eine
Sommerbrücke war noch nicht aufgebaut, und so musste ich recht waghalsig an
der Flussmündung einen Überquerungsversuch unternehmen und anschließend den
Steilhang wieder hinaufklettern, gepiesakt von Mückenschwärmen, die das
warme Wetter offensichtlich genossen.
Nedalshytta ist eine
Hüttenanlage mit mehreren Gebäuden – ein kleineres beherbergt den
Selbstversorgerteil.
Welcher Luxus, es gab Strom
und warmes Wasser – vermutlich ist dies eine Art „Entgeld“, weil die
Vorgängerhütte zugunsten eines Speichersees zur Kraftgewinnung aufgegeben
werden musste, Anfang der 70er Jahre.
Außer mir keine
Menschenseele, dafür Besuch von Rentieren, Vogelgezwitscher, ein brausender
Fluss. Am Abend bezog sich der Himmel.
3. Tag
Geplant war die
Besteigung des Storsylen. Doch das Wetter machte mir einen Strich durch die
Rechnung. Als ich alles für diesen Tagesausflug gepackt hatte, begann es in
Strömen zu regnen. Ich wartete Stunde um Stunde, irgendwann war es zu spät
für die 7-9 Stunden-Tour ... Gegen sechs Uhr abends stieg ich in einer
trockeneren Periode zum Staudamm hinauf. Den Rückweg lief ich im Regen ...
4. Tag
Trotz Regenwetter
Aufbruch in Richtung Storerikvollen. Nach einer Stunde war ich bereits
durchnässt, die Hände so kalt, dass ich kaum noch die Handschuhe!!
überziehen konnte. Der vollgesogene Boden und die über die Ufer getretenen
Bäche ließen mich Schlimmes befürchten. Und tatsächlich: kurz vor der Storsylen-Abzweigung
konnte ich den Bach nicht überqueren und musste umkehren. Alles in allem
war ich weit über 5 Stunden unterwegs, als ich Nedalshytta wieder
erreichte. Diesmal waren Leute da: die Wirtsleute erwarteten eine
Dugnads-Truppe. Und auch in meiner Hütte kamen noch drei Leute dazu.
5. Tag
Ich konnte mit den
Wirtsleuten ins Tal fahren und nahm den Bus nach Græsli. Von dort stieg ich
zur gleichnamigen Hütte auf, hatte kaum das Schloss geöffnet, als auch
schon das Gewitter losging. Den Nachmittag verbrachte ich mit Holz hacken,
Wasser holen und dergleichen.
6. Tag
Anstrengende Etappe von
fast 7 Stunden zur Schulzhytta. Auch hier waren Flüsse unüberquerbar. Es
gab aber in diesen Fällen flussabwärts Skooterbrücken, die man quer durch
die Wildnis aufsuchen konnte. Alles sehr nass ... Doch immerhin rang sich
gegen Mittag die Sonne durch! Abends konnte ich noch herrlich draußen
sitzen.
7. Tag
Ausflug über Stormoen
und Svenskmoen Richtung Ramsjøhytta – und zurück. Das Wetter ist wieder
umgekippt.
8. Tag
Rückweg zur Græslihytta
im Regen. Um die mühsamen Brückenzugänge und Zusatzwege zu vermeiden,
steuerte ich mithilfe von Vinterstaker, Karte und Höhenmesser die Brücken
jeweils direkt an und traf sie auch ziemlich genau. Der Effekt, ich
brauchte fast 1 ½ Stunden weniger als auf dem Hinweg. Eine Pause legte ich
in der Vælskardbu ein, kochte eine Suppe, trocknete einen Teil meiner
Sachen, bevor ich wieder in den Regen (immerhin sehr viel schwächer jetzt)
hinausging.
9. Tag
Früh aufgestanden und
abgestiegen. Natürlich war ich viel zu früh am Bushäuschen. Besser zu früh
als zu spät ...
Der Bus nach Trondheim
war fast leer.
Infos zu Sylan
Der Name Sylan/ Sylene
(„Säulen“) ist zumindest für den bergigen Kern dieses Gebietes gut gewählt:
Über einem sonst nicht so gebirgigem Territorium ragen die Gipfel empor.
Wenige sind es, dafür imposante. Storsylen in Norwegen ist 1762m hoch,
Helags in Schweden bringt es sogar auf 1797m. Wer torsylen besteigen
möchte, muss 8-9 h von der Nedalshytta für Auf- und Abstieg einkalkulieren.
Sylene sind die Berge im
Grenzgebiet von Trøndelag/Norwegen und Jämtland/Schweden. In früheren
Zeiten verliefen Handels- und Pilgerwege von Schweden über Stugudal und
entlang Neadalføret nach Trondheim.
1878 wurde der größte
Münzenfund Norwegens in Græsligrenda im Tydal entdeckt: 2263 Münzen aus dem
Zeitraum 1022-1069. Heute sind es Wanderer und Langläufer, die für
„Durchgangsverkehr“ sorgen. Ein Netz von Hütten und Wegen ermöglicht dies.
Die populärsten Routen
·
Touren rund um das Sylmassiv, z.B. das sog. „Viereck“ Nedalshytta,
Sylstationen, Blåhammarstugan, Storerikvollen – mit oder ohne Besteigung
des Storsylen.
·
Mehrtägige Durchquerungen, z.B. von der Nedalshytta über
Storerikvollen und Ramsjøhytta weiter zur Schulzhytta und nach Selbu oder
umgekehrt.
Landkarten
Leider gibt es hier
derzeit (2003) keine brauchbare Übersichts-Wanderkarte. Man muss sich das
Gebiet aus 5-6 verschiedenen Blättern der topographischen Serie
zusammensetzen. Das ist mühsam und im Rucksack ziemlich gewichtig.
Öffnungszeiten der Hütten
Die selbstbedienten
Hütten sind mit dem DNT- Schlüssel zugänglich. Die bedienten Hütten öffnen
erst am 23.6.2003 – bis dahin stehen auch dort nur Selbstbedienungsquartiere
zur Verfügung. Die Hütten auf der schwedischen Seite sind zum
Reisezeitpunkt überhaupt noch nicht offen.
Meine
Zusammenstellung alternativer Routen im Sylangebiet
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