Trekking-Touren
in Norwegen
Norwegen 2004
Teil 3: Saltfjell
Norwegen 2004: Einführung
Norwegen 2004 Teil
1: Sulisfjellene
Norwegen 2004 Teil 2:
Lofoten
die
ganze Fotogalerie Saltfjell
1. Tag
Am Spätnachmittag begann ich bei Åseli mit nun richtig schwerem Rucksack – Proviant für
fast zehn Tage – den vierstündigen Aufstieg zur Lurfjellhytta.
Über glattgeschliffene Felsplatten und einige Steilstufen ging es hinauf,
rechts und links gesäumt von den Gipfeln, die man von Bodø
aus so imposant bewundern kann.
2. Tag
Insgesamt ist es deutlich kälter geworden, die
Schönwetterperiode ist vorbei.
Das tut der Schönheit der Landschaft und ihrer
Vielfalt keinen Abbruch. Bei der Tverrbrennstua
angekommen kann ich ganz in Hüttennähe äsende Rentiere bewundern.
3. Tag
Regen – Regenbögen – Wind. Heute tun die Handschuhe
ihren Dienst und die Regenhose lohnt sich. Zwischendrin gibt es Multebeeren.
Die Tagesetappe ist lang, aber weil das Wetter
nicht zum Verweilen einlädt, sind die Pausen entsprechend kurz. Bjellåvasshytta ist urgemütlich. Kaum ist das Feuer
geschürt, zeigt der Blick aus dem Fenster – Schnee! Er bleibt nicht liegen,
nur weiter oben.
Der Wind vermag die Wolken zu vertreiben und am
Abend glänzen Neuschneegipfel im warmen Abendlicht. Eine schönere Stimmung
kann man sich gar nicht vorstellen.
4. Tag
Die Sonne scheint. Aber im Gegenwind bin ich froh,
Gore-Klamotten anziehen zu können und die Hände in die Handschuhe zu
stecken.
Der Weg entlang des Bjellåvatn
ist zugleich der historische Telegrafenweg. Noch kann man Reste der Stolpen
(Telegrafenmasten) entdecken. Und alle 10 km gibt es ein Telegrafstue.
Teilweise sind diese Steinhütten wieder errichtet
werden und dienen Wanderern zur Rast. Midtistua
ist zu einer BOT-Hütte geworden. Mein Weg führt daran vorbei zur Saltfjellstua.
5. Tag
Ein Sonnentag.
Begleitet von Rentieren erreiche ich ohne große
Anstrengung Bukkhaugbu, eine Forsthütte.
Den Plan, dort zu übernachten gebe ich auf, als
ich entdecke, dass eine Gruppe Biologiestudenten in unmittelbarer Nähe ein
Zeltlager errichtet hat.
Ich wandere noch mal so weit bis zur Beiarstua, einer Hütte ganz in Straßennähe.
6. Tag
Pausentag. Mit den Norwegern, die ich in Beiarstua kennengelernt habe, erforsche ich das Beiardal. Wir fahren nach Moldjord.
Dort gibt es Waffeln, wir besichtigen die Kirche, versuchen Fische für das
Abendessen zu angeln.
7. Tag
Autoausflug in die andere Richtung des Beiardalen.
Doch dann geht es wieder los: Aufstieg zur Gråtådalshytta mit Blaubeeren über Blaubeeren. Und oben
dann die ersten Gletscherblicke. Ich nähere mich dem Svartisen.
Allerdings liegt vorher noch mal ein ...
8. Tag
... weiterer Pausentag, den ich mit Wäschewaschen
und – trocknen und Blaubeersammeln verbringe.
9. Tag
Ganz überzeugend ist das Wetter nicht. Dabei hatte
ich so gehofft, dass der Himmel blau sein würde – denn dann wäre der
Gletscherblick unvergleichlich. Das allerdings ist nicht der Fall. So ist
es halt typisch „norwegisch“ – Wolkenspiel, und ab und zu auch mal ein paar
Sonnenstrahlen.
Ich laufe zunächst durch das Gråtådalen
ziemlich fußnass hinauf, auf den östlichen Teil
des Svartisen zu. Dann biegt der Weg in das Glomdalen ein. Stor- und Lilleglomvatn sind mittlerweile aufgrund des Staudammes
miteinander verbunden. Darum ist der Weg 3 km länger.
Die herauskommende Sonne verlockt zu einer zu
langen Pause, die sich später rächen wird. Am Spätnachmittag erreiche ich
die neu erbaute Kvitsteingamme. Weil ich keine
Zündhölzer finde und sie ziemlich dreckig finde, beschließe ich weiter zu
gehen und noch nach Glomfjord abzusteigen.
Beschwingt gehe ich los. Nach ziemlich kurzer Zeit
zieht Nebel auf, der Weg wird viel schwieriger zu finden; und als ich zum
Parkplatz komme, von dem aus ich trampen wollte, ist niemand da. Also zu
Fuß, kaum Sicht und es ist fast neun Uhr, ich bin patschnass, als ich in
der Nähe des Fykanvatn/ Treppe Leute vor einer
Hütte sehe. Kurzentschlossen frage ich, ob ich übernacht dableiben kann –
und es geht. Es ist eine Hüttensiedlung des Roten Kreuzes und ich bekomme
meine eigene Hütte, kann duschen, einen Trockenraum benutzen und eine
Schuhheizung! – Und falle nach ungefähr 9 Stunden Gehzeit todmüde ins Bett.
10. Tag
Abstieg über die nasse Treppe (ca. 1200 steile
Stufen). Nun ist es vorbei mit den Wanderpfaden. Ich laufe auf der Straße,
versuche Autos zu stoppen, aber die einen finden wohl meinen Rucksack zu
groß und die anderen sind voll. Also durchquere ich auch 2 km Tunnel zu
Fuß. In Glomfjord gibt es dann zu Belohnung
Waffeln mit Brunost, bevor ich in den Bus nach Bodø steige und die Fahrt über den Kystriksvei
genieße.
|