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Gott geht wunderbare Wege mit den Menschen,

er richtet sich nicht nach der Meinung und der Ansicht der Menschen.

Gott geht nicht den Weg,

den die Menschen ihm vorschreiben wollen,

sein Weg ist über alles Begreifen über alles Beweisen

frei und eigenwillig.

 

Dietrich Bonhoeffer

 

 

Das Wunder aller Wunder ist,

dass Gott das Niedrige liebt.

 

Gott schämt sich der Niedrigkeit des Menschen nicht,

er geht mitten hinein,

er wählt einen Menschen zu seinem Werkzeug

und er tut Wunder dort,

wo man sie am wenigsten erwartet.

 

Dietrich Bonhoeffer

 

Im Herbst

 

Im Herbst ist der Himmel besonders hoch

unanständig offen

Himmel und Erde sind mehr

miteinander verbunden

als sonst.

 

Die Erde ruht sich aus

schaut auf

nicht mehr so beschäftigt mit der

Brutpflege

mit Lieben und Gebären wie sonst

Das Leben wird lichter

Die Bäume werden lichter

zum Himmel hin

 

Aber ich bin zu schwer

zu beladen

um den Herbst durchzustehen

 

Lass mich lichter werden

bitte ich

Lass abfallen

was nun nicht mehr gebraucht wird

Lass mich leicht werden

und durchscheinend

für dein Licht.

 

Brigitte Enzner-Probst

 

Dies alles ist Frieden

 

Brot haben, leben können, gehört zum Frieden.

Nicht hungern zu müssen, um das Überleben nicht kämpfen müssen,

ist Frieden.

Einen Platz haben, von dem einen keiner verdrängt,

ist Frieden.

In einer Gemeinschaft zu leben statt allein, ist Frieden.

Eine Aufgabe haben, die mehr ist als das tägliche Herbeischaffen von Nahrung,

die Sinn hat und Erfüllung gibt,

ist Frieden.

Ein Haus haben, einen Tisch, einen Menschen, der einen versteht:

Dies alles ist Frieden.

 

Jörg Zink

Ergebnis

 

Nach dem morgendlichen

Gang über die

Psalmbrücke

 

drehe ich mich nicht

mehr um die eigene

Achse

 

ich atme die alten

Heilworte in meine

Tagängste

 

und bin

guter Hoffnung

 

Wilhelm Bruners

 

 

Ich bin unterwegs durch eine Welt,

über der noch das Zeichen des

Todes steht.

 

Aber diese Macht hat ihre

letzten Schrecken verloren.

 

Seitdem du auferweckt bist,

gibt es unzerstörbares Leben,

das kein Tod vernichten kann.

 

Die Macht des Todes ist

im Felsengrab dir begegnet,

der du als Einziger unter der Sonne

mächtiger bist als der Tod.

 

Benedikt Werner Traut

 

Wenn du zum Tor des Lebens gelangen willst,

musst du aufbrechen, einen Weg suchen,

der auf keiner Karte verzeichnet

und in keinem Buch beschrieben ist.

Dein Fuß wird an Steine stoßen,

die Sonne wird dich brennen

und dich durstig machen,

deine Beine werden schwer werden.

Die Last der Jahre wird dich niederdrücken.

Aber irgendwann wirst du beginnen,

diesen Weg zu lieben,

weil du erkennst, dass es dein Weg ist.

Du wirst straucheln und fallen,

aber die Kraft haben, wieder aufzustehen.

Du wirst Umwege und Irrwege gehen,

aber dem Ziel näher kommen.

Alles kommt darauf an,

den ersten Schritt zu wagen.

Denn mit dem ersten Schritt

gehst du durch das Tor.

 

Wolfgang Poeplau

 

Friede

 

Zwei ältere Mönche wohnten in einer Zelle und hatten sich nie auch nur im geringsten entzweit.

Da sprach einmal der ein zum anderen: „Wir wollen auch einmal einen Streit anfangen wie andere Leute.“

Der andere aber sagte: „Ich weiß nicht, wie ein Streit entsteht.“

Jener antwortete: „Sieh, ich lege hier einen Ziegelstein in die Mitte und sage: ‚Er gehört mir.’ Darauf sagst du: ‚Nein, er gehört mir.’ Und daraus entsteht Streit und Zank.“

Und nachdem er den Stein in die Mitte gelegt hatte und sagte: „Der ist mein und nicht dein!“, antwortete der andere: „Ich glaube, er ist mein.“

Hierauf sagte der erste wieder: „Er ist doch mein und nicht dein!“

Da sagte der zweite: „Wenn er denn dein ist, dann nimm ihn!“ Darauf hatte ihr Streit wieder ein Ende.

 

Gottes Kraft

 

Gott ist mächtig, ist jemand unter uns, der seinem Lebensabend entgegengeht und den Tod fürchtet? Warum diese Furcht? Gott ist mächtig!

Ist jemand unter uns, der über den Tod eines geliebten Menschen verzweifelt ist? Warum verzweifeln? Gott kann die Kraft schenken, das Leid zu tragen.

Sorgt sich jemand um seine schlechte Gesundheit? Warum sich sorgen? Komme, was mag, Gott ist mächtig!

Wenn unsere Tage verdunkelt sind und unsere Nächte finsterer als tausend Mitternächte, so wollen wir stets daran denken, dass es in der Welt eine große segnende Kraft gibt, die Gott heißt.

Gott kann Wege aus der Ausweglosigkeit weisen. Er will das dunkle Gestern in ein helles Morgen verwandeln – zuletzt in den leuchtenden Morgen der Ewigkeit.

 

Martin Luther King

 

Ich bin nicht, was ich leiste.

Ich bin nicht, was ich habe.

Ich bin nicht, was andere von mir halten.

Ich bin nicht, was ich von mir selber denke.

Ich freue mich, wenn ich was leiste.

Ich bin dankbar, wenn ich was habe.

Ich habe es gern, wenn andere was von mir halten.

Ich finde es gut, wenn ich ehrlich von mir denke.

Aber meine Identität, wer ich wirklich bin,

ist unabhängig davon in der Liebe Gottes begründet.

Ich bin geliebt, bedingungslos geliebt, gewollt,

gerechtfertigt, bewiesen und angenommen -  ganz

allein und restlos in seiner unfassbaren Güte.

 

Axel Kühner

 

Credo

 

Stimmt ein und singt mit mir ein Lied,

in dem die Freude klingt,

die in die Herzen dringt

und weite Kreise zieht.

Lobt Gott, den Schöpfer, der uns das Leben gibt.

 

Singt mit, hört auf den hellen Ton,

beendet euer Schweigen

und seid dem Herrn zu eigen.

dem Christus, Gottes Sohn.

Lobt Gott, den Heiland,

der alle Menschen liebt.

 

Fasst Mut, dazu hilft euch der Geist,

der unser Herz berührt,

uns überall zusammenführt

und uns zu hoffen heißt.

Lobt Gott, den Geist,

der kommt und uns befreit.

 

Johannes Hansen

 

Spannend – Schritt für Schritt

 

Man sollte nicht ängstlich fragen, was wird und kann noch kommen, sondern sagen:

Ich bin nur gespannt, was Gott jetzt noch mit mir vorhat.

 

„Herr,

du wolltest nicht herrschen

über die Menschen.

Du warst ihr Bruder.

Du gingst den unteren Weg.

Du ließest dir alles gefallen:

Missverstehen und Undank,

Torheit und Hass.

Du zeigst mir, wie ich leben soll.

Hilf mir, dir nachzufolgen

von Schritt zu Schritt.“ (Jörg Zink)

 

Ich glaube, dass die Landschaft einen tiefen Eindruck auf uns machen kann,

wenn wir ihr erlauben, uns zu bewegen und uns ins Herz zu treffen,

in den Sitz unseres Wesens. Ich glaube, dass Landschaft heilen kann.

 

Ich kann mir vorstellen,

dass ein Psychotherapeut einem Klienten eine Landschaft verschreibt:

drei Wochen Wüste, um in der Weite verlorenzugehen

und so sich selbst in sich wiederzufinden.

Zwei Wochen Hochgebirge ohne besonderes Programm,

einfach nur, um die Großartigkeit der Welt, ihr Emporstreben wahrzunehmen

und sich mitreißen zu lassen – eine Art Verlassen der Grau-in-Grau-Zone.

Drei Wochen Meer mit sehr hohem Tidenhub

(etwa am Bay of Fundy in Nova Scotia,

wo zwischen Ebbe und Flut ein Unterschied von fünfzehn Metern ist),

mit der Auflage, auf die Gezeiten zu achten,

um einen anderen Rhythmus in sich zu entwickeln.

 

Um das zu erleben, dürfen wir die Landschaft nicht mehr konsumieren,

sondern müssten ihr erlauben, uns tief zu betreffen.

Jede Landschaft hat das Potential,

uns zu einer wesentlichen Seite unseres Wesens zu führen.

 

Ulrich Schaffer

 

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B. W. Traut

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Letzte Aktualisierung: 6. Mai 2012

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